Wie man mit langsamen Mitarbeitern umgeht
Ich möchte Ihnen von einem Experiment berichten, das ich mit einem Tragwerksplaner durchführte, um exakt festzustellen, ob einzelne Mitarbeiter einfach zu langsam sind, um noch bezahlbar zu sein.
Eine wesentliche Frage lautet nämlich, ob Sie für die monatlichen Gehälter von Ihren Mitarbeitern (oder Mitarbeiterinnen) jeweils eine angemessene Leistung erhalten?
Ich spreche nicht einmal von schwierigen Fällen, die ständig krank sind. Ich spreche von Mitarbeitern, die einfach s e h r lange für ihre Arbeit benötigen.
Ein Architekt aus Karlsruhe schätzte kürzlich, dass mehrere seiner Mitarbeiter (oder Mitarbeiterinnen) für eine Aufgabe so viel Zeit in Monaten benötigen, wie es in Wochen angemessen wäre. Das wäre also in etwa der Faktor Vier.
Das Experiment
Bei einem Tragwerksplaner haben wir vor einiger Zeit ein konkretes Experiment dazu gemacht: Der Chef arbeitete dieselben Aufgaben aus, wie eine bestimmte Mitarbeiterin, die gefühlt immer sehr lange Zeit benötigte. Ich hatte ihm diesen Versuch vorgeschlagen, damit er genau vergleichen kann. Er stellte fest, dass die Mitarbeiterin 25 Stunden für eine Aufgabe brauchte, die er in 5 Stunden erledigt bekam. Hier wären wir also beim Faktor Fünf.
Das Problem bei der Einschätzung, ob Personal für sein Gehalt zu wenig Leistung erbringt, liegt in der Vergleichbarkeit. Meist sehen die Planungsaufgaben immer wieder etwas anders aus, daher kann man nicht immer beurteilen, ob eine Woche oder drei Wochen für eine bestimmte Aufgabe angemessen war oder nicht. Sie haben zwar "das Gefühl", dass jemand zu langsam ist, aber Ihr Sinn für Fairness sagt, dass Sie, nur auf "Gefühl" basierend, niemanden entlassen würden. Und das ist völlig in Ordnung.
Verschaffen Sie sich daher Gewissheit, indem Sie dieselbe Aufgabe von zwei unterschiedlichen Personen erledigen lassen. Je nach Größe des Büros kann das ein anderer Mitarbeiter oder Sie selbst sein. Dann haben Sie Klarheit und können entscheiden, ob Sie jemanden
- behalten und weitermachen lassen wie bisher
- behalten, aber Maßnahmen ergreifen, um der Person zu helfen, schneller zu werden (ohne zu pfuschen)
- entlassen
Übrigens muss fairerweise gesagt werden, dass wenn dieses Problem nicht nur einzelne, sondern einige Mitarbeiter betrifft, die Ursache möglicherweise eher beim Chef liegt! Entweder Sie haben kein Händchen bei der Personaleinstellung (und stellen einfach unqualifizierte Leute ein) oder die Art und Weise, wie Aufgaben übergeben und deren Ausführung von Ihnen überwacht wird, ist ungeeignet.